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Ich habe COPD

Familien - COPD

Im April 2007 bekam ich nach einem Pneumo-Thorax die Diagnose COPD/Emphysem. Knapp 50 Jahre war ich zu dem Zeitpunkt alt. Meine Angeghörigen waren natürlich geschockt und unterstütze mich in alltäglichen Dingen nach ihren Möglichkeiten. Voran mein 8 Jahre älterer Bruder mit seiner Familie. Natürlich wurde ich immer wieder gebeten doch nun endlich das Rauchen einzustellen. Ich habs Endgültig erst viel viel später geschafft die Glimmstengel zu verbannen.

Im November 2010 bekam mein Bruder ebenfalls die Diagnose COPD/Emphysem. Bei ihm ging es aber gleich sehr heftig los, er wurde schon nach kürzester Zeit Sauerstoffpflichtig. Komisch, er rauchte zu dem Zeitpunkt bereits seit mehr als 10 Jahren nicht mehr.....und ich immer noch !

Logischer Weise hatten wir dann den gleichen LuFa. Der bestätigte uns, daß es durchaus häufig vorkommt, daß innerhalb der Familie Lungenerkrankungen gehäuft auftreten. Man muss also schon von Hause aus einige Vorrausetzungen mitbringen um diese böse Krankheit zu bekommen, sprich : eine Veranlagung dazu haben. Manche Leute Qualmen ihr Leben lang und bleiben dabei " relativ " fit.

Also, eine Familie die einen unterstützt, daß ist wirklich das Wichtigste bei einer ernsthaften Erkrankung. Ich hatte und habe das Glück, eine solche Familie zu haben. Nur seit Juli 2014 fehlt einer aus der Familie, mein Bruder. Er hat diese schreckliche Diagnose nicht sehr lange überlebt, nicht mal 4 Jahre. Dabei waren wir uns gegenseitig eine riesige Hilfe, grad da, wo er auch an COPD erkrankte. Jeder wusste was der Andere durchlebt und fühlt. Das tat schon sehr gut wenn´s einem mal wieder "dreckig" ging, das half einem wieder hoch. Ein Blick, ein Kopfnicken....ein " ich verstehe dich " das half oft mehr als jedes Medikament. So habe ich auch mehr oder weniger zufrieden mit meiner Krankheit gelebt. Auch nach der Sauerstoffpflicht die im September 2013 in mein leben trat. Ich hab garnicht so groß mit meinem Schicksal gehadert, ich konnt´s ja teilen ..mit meinem Bruder.

Jetzt wo er nicht mehr lebt hadere ich mit dem Schicksal. Ich fühl mich plötzlich eingeengt durch den Sauerstoff. Ich fühl mich allein gelassen vom Bruder. Das klingt egoistisch von mir, ich glaube, daß ist es auch !

Im übrigen, mein Bruder und ich, wir waren uns einig, daß unser Vater der viel zu früh mit 60 Jahren plötzlich verstorben ist, ebenfalls schwer an COPD erkrankt war. Das war im Jahre 1984, da kannte man ja COPD so gut wie garnicht. Vater klagte jedenfalls über arge Luftprobleme, ankleiden viel im sichtlich und auch hörbar schwer. 4 Wochen vor seinem Tod hatte er noch das Rauchen aufgegeben. Tja, und unsere Schwester , 1 Jahr älter als ich, hat ebenfalls Lungenprobleme in Form von Asthma. Unbeeindruckt von den Schicksalen der " männlichen Familienseite " raucht sie fleissig weiter. Sie und ihr Mann sind im übrigen die Einzigsten die aus der Familie noch rauchen.

Eigentlich wollte ich nur darauf Aufmerksam machen, daß, wenn schon Jemand in der Fam. lungenkrank ist, Familienmitglieder besonders gefährdet sind und diese möglichst alles tun, um eine Erkrankung zu verhindern.
Naja, nun ist es doch mehr Text geworden.

Helmut

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